Schwitzen im Schlaf: Häufige Ursachen und was Sie tun können

Sie wachen morgens schweißgebadet auf, obwohl es im Raum nicht zu warm ist? Ist ein zu warmes Schlafzimmer nicht die Ursache, können Stress, Hormone, Alkohol, Medikamente oder eine Krankheit der Auslöser sein.
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Veröffentlicht 2023-04-10

Ein wenig Nachtschweiß ist kein Grund zur Sorge. Sollten Sie allerdings so viel schwitzen, dass Sie die Bettwäsche wechseln müssen, sieht die Sache schon anders aus. Außerdem ist nicht nur das Gefühl des Schwitzens unangenehm, es stört auch Ihren Schlaf, was eine negative Auswirkung auf Ihr Leben haben kann.

Aber selbst, wenn das Schwitzen Ihren Schlaf nicht direkt beeinträchtigt, kann die zugrunde liegende Ursache dies durchaus tun, was allzu schnell dazu führt, dass Sie sich tagsüber nicht wirklich gut und fit fühlen.

Lesen Sie mehr darüber, was Ihren Nachtschweiß verursachen könnte und was Sie dagegen tun können. Außerdem verraten wir Ihnen, wie die RISE-App Sie unterstützen kann.


Was ist Nachtschweiß?

Nächtliches Schwitzen und Nachtschweiß sind eigentlich zwei verschiedene Dinge. Experten zufolge ist echter Nachtschweiß so stark ausgeprägt, dass danach die Bettwäsche gewechselt werden muss. Andere Definitionen geben an, es handele sich dabei um nächtliches Schwitzen, obwohl keine Hitze im Schlafzimmer herrscht.

Es kann sein, dass sie dennoch durchschlafen und es erst am Morgen bemerken. Oder aber Sie wachen mitten in der Nacht auf und sind ohne ersichtlichen Grund schweißgebadet.

„Nachtschweiß ist ein recht unspezifisches Symptom, das Patienten häufig erleben, aber selten unaufgefordert ihrem Arzt mitteilen“, erklärt Dr. Carl Bryce, Arzt in der Abrazo Family Medicine Residency in Phoenix, Arizona, in der Zeitschrift American Family Physician.

Zwar kann Nachtschweiß ein Anzeichen für eine Erkrankung sein, Bryce fügt aber hinzu: „Die meisten Patienten, die in einer Arztpraxis von Nachtschweiß berichten, haben allerdings keine ernsthafte Grunderkrankung.“

Selbst wenn Sie nicht völlig in Schweiß gebadet sind, ist es natürlich unangenehm, verschwitzt aufzuwachen. Und wenn Sie nachts davon wach werden, kann sich das leicht auf Ihren darauffolgenden Tag auswirken. Deshalb ist es ratsam, eine Lösung zu finden.

Warum schwitze ich im Schlaf?

Es kann schwierig sein, herauszufinden, was genau die Ursache ist, aber dies sind die häufigsten Ursachen für Nachtschweiß:

1. Die Schlafumgebung

Wenn Sie in einer zu warmen Schlafumgebung schlafen, schwitzt Ihr Körper im Schlaf. Das mag banal klingen, aber es ist nicht immer einfach, für die richtige Temperatur zu sorgen. Von Ihrem Pyjama bis hin zu Ihrer Bettwäsche und dem Wetter beeinflusst alles Mögliche die Temperatur Ihrer Schlafumgebung.

Außerdem schwankt unsere Körpertemperatur nachts – das bedeutet, dass Ihr Körper in einem Moment noch angenehm kühl ist, im nächsten aber schon schwitzt.

2. Stress und Sorgen

Stress und Sorgen manifestieren sich auf vielfache Weise, z. B. auch durch Nachtschweiß. Stress kann nachts zu Alpträumen und Panikattacken führen, welche mit übermäßigem Schwitzen einhergehen können.

3. Alkohol

Sie haben richtig gelesen: Der Schlummertrunk, der Ihnen beim Einschlafen hilft, weckt Sie möglicherweise nachts auf und lässt Sie mehr als üblich schwitzen. Alkohol erhöht Ihre Herzfrequenz und entspannt die Atemwege, wodurch das Atmen erschwert wird – beides kann Ihre Körpertemperatur erhöhen und Sie ins Schwitzen bringen.

4. Wechseljahre oder Schwangerschaft

Hitzewallungen sind ein häufiges Symptom in den Wechseljahren und werden durch Veränderungen des Hormonspiegels verursacht. Sie können zu jeder Tages- und Nachtzeit auftreten und dauern in der Regel einige Minuten an. Dabei wird Ihnen heiß, Sie erröten und schwitzen.

Außerdem können Frauen in der Übergangszeit zu den Wechseljahren, auch Perimenopause genannt, sowie während der Schwangerschaft oder nach der Geburt an Hitzewallungen leiden.

5. Medikamente

Bei einigen Medikamenten ist übermäßiges nächtliches Schwitzen eine mögliche Nebenwirkung, dazu gehören Antidepressiva, Schmerzmittel, Diabetes-Medikamente und sogar Nahrungsergänzungsmittel wie Kalzium und Niacin.

6. Krankheiten 

Auch bestimmte Erkrankungen können eine Ursache für Nachtschweiß sein. Dazu gehören Hypoglykämie (Unterzuckerung), Hyperhidrose, hormonelle Störungen wie Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion), bakterielle Infektionen, gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, neurologische Beeinträchtigungen wie Schlaganfälle und einige Krebsarten wie Leukämie und das Hodgkin-Lymphom.

Nachtschweiß ist auch ein häufiges Symptom der obstruktiven Schlafapnoe, einer Schlafstörung, die dazu führt, dass sich Ihre Atemwege entspannen und die Atmung während des Schlafs kurz vorübergehend aussetzt.

Was hilft gegen Nachtschweiß?

Glücklicherweise gibt es Wege, bei nächtlichem Schwitzen Abhilfe zu schaffen. Hier sind sechs Möglichkeiten, Ihren Nachtschweiß zu reduzieren.

1. Halten Sie Ihr Schlafzimmer kühl

Versuchen Sie, Ihr Schlafzimmer auf einer kühlen Temperatur von 18 bis 20 °C zu halten. Stellen Sie den Thermostat entsprechend ein, kaufen Sie einen Ventilator oder – wenn Sie in einer ruhigen Gegend wohnen – lassen Sie das Fenster nachts geöffnet.

Selbst wenn eine warme Schlafumgebung nicht der Grund für Ihren Nachtschweiß ist, trägt ein kühles Schlafzimmer dazu bei, die Symptome zu lindern und das Wiedereinschlafen zu erleichtern.

2. Wechseln Sie Ihre Bettdecke, Bettwäsche und Pyjamas

Versuchen Sie, mit weniger Decken zu schlafen und entscheiden Sie sich für Bettwäsche aus natürlichen, atmungsaktiven Stoffen. Sie können auch kühlende Bettlaken und eine atmungsaktive Matratze ausprobieren. Entscheiden Sie sich für dünne Pyjamas aus feuchtigkeitsregulierendem Material – oder verzichten Sie ganz auf Nachtwäsche.

3. Meiden Sie Alkohol, Koffein, Sport und Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen

Alkohol, Koffein, Sport und Mahlzeiten erhöhen allesamt Ihre Körpertemperatur und dies sollten Sie vor dem Zubettgehen möglichst vermeiden. Die RISE-App kann Ihnen verraten, wann Sie diese Dinge gemäß Ihrem zirkadianen Rhythmus besser meiden sollten, um Ihren Schlaf nicht zu beeinträchtigen.

Die RISE-App kann Ihnen sagen, wie Sie schlafstörende Verhaltensweisen am besten loswerden können.

4. Verzichten Sie auf scharfes Essen

Scharfes Essen kann in Verbindung zu Nachtschweiß stehen, da es ebenfalls Ihre Körpertemperatur erhöhen kann. Daher lohnt es sich, ein mild gewürztes Abendessen zu wählen und zu testen, ob dies das nächtliche Schwitzen reduziert.

5. Nehmen Sie sich vor dem Schlafengehen Zeit, zur Ruhe zu kommen

Sich die Zeit zu nehmen, vor dem Schlafengehen zur Ruhe zu kommen, kann helfen, rastlose Gedanken zu beruhigen und abends Stress und Sorgen lindern – beides häufige Auslöser für Nachtschweiß. Gehen Sie vor dem Schlafengehen entspannenden Aktivitäten wie Lesen, Tagebuch-Schreiben oder Yoga nach. Wenn Sie sich oft Gedanken über Dinge machen, die Sie am nächsten Tag erledigen müssen, versuchen Sie, diese vor dem Schlafengehen aufzuschreiben.

In der RISE-App können Sie Ihre To-Dos vor dem Schlafengehen aufschreiben und am nächsten Morgen eine Zusammenfassung davon erhalten. So müssen Sie sich keine Sorgen mehr machen, etwas Wichtiges zu vergessen.

Die RISE-App kann Ihnen helfen, vor dem Schlafengehen zur Ruhe zu kommen, indem Sie alles, was in Ihrem Kopf herumschwirrt, aufschreiben.

6. Holen Sie sich ärztlichen Rat

Wenn eine Änderung Ihrer Schlafumgebung und Ihres Lebensstils nicht dazu führt, dass Sie nachts weniger schwitzen, holen Sie ärztlichen Rat ein, um zugrunde liegende Erkrankungen und Nebenwirkungen von Medikamenten auszuschließen.

Sie sollten auch dann mit einem Arzt sprechen, wenn Sie nachts regelmäßig stark schwitzen, insbesondere wenn zusätzlich unter folgenden Symptomen leiden:

  • unerklärlicher Gewichtsverlust 
  • hohes Fieber und Schüttelfrost
  • Husten

Ihr Arzt ist in der Lage, andere Ursachen für den Nachtschweiß auszuschließen, und kann außerdem Behandlungsmöglichkeiten wie Medikamente, eine Hormontherapie oder eine kognitive Verhaltenstherapie empfehlen.

Eine Studie ergab, dass die kognitive Verhaltenstherapie sowohl in Form von Gruppentherapie als auch in Form von Selbsthilfe dazu beitrug, Nachtschweiß bei Frauen in den Wechseljahren zu reduzieren.

Ist es normal, im Schlaf viel zu schwitzen?

Schwitzen senkt die Körperkerntemperatur und ist völlig normal. Wenn Sie also beispielsweise versuchen, in einem sehr warmen Raum oder unter vielen Decken zu schlafen, ist nächtliches Schwitzen quasi vorprogrammiert.

Nachtschweiß kann jedoch auch auftreten, wenn es nicht zu warm ist. Dieses Phänomen ist weit verbreitet – eine Studie beschreibt, dass 41 % der Teilnehmer angaben, im vorherigen Monat an Nachtschweiß gelitten zu haben – aber es lohnt sich dennoch, der eigentlichen Ursache auf den Grund zu gehen.

Nachtschweiß kann eine zugrunde liegende Ursache haben, die Sie angehen sollten. Außerdem kann er Ihren Schlaf stören und sich so negativ auf Ihr Wohlbefinden und Ihre Fitness am nächsten Tag auswirken.

Muss ich mir Sorgen machen, wenn ich im Schlaf viel schwitze?

 Die RISE-App kann Ihnen sagen, wie hoch Ihre Schlafschuld ist.

Wenn sie nachts lediglich hin und wieder übermäßig schwitzen, gibt es wahrscheinlich keinen Grund zur Sorge. Studien deuten darauf hin, dass Nachtschweiß an sich zwar nicht gesundheitsschädlich ist, Ihren Schlaf aber so stören kann, dass dies Ihre Gesundheit beeinflusst.

Wenn Ihr Schlaf gestört ist, kann es schnell vorkommen, dass Ihr Schlafbedarf – die genetisch festgelegte Menge an Schlaf, die Sie jede Nacht benötigen – nicht gedeckt wird. Dann entsteht eine Schlafschuld  – das ist die Menge an Schlaf, die Sie Ihrem Körper in den letzten 14 Nächten schulden. Je höher Ihre Schlafschuld ist, desto schlechter ist Ihr Wohlbefinden und Ihre Leistungsfähigkeit am nächsten Tag. Es lohnt sich also, alles, was Ihren Schlaf stört, genau zu untersuchen.

Wenn Sie regelmäßig an Nachtschweiß leiden oder dieser Ihre Lebensqualität ernsthaft beeinträchtigt, sollten Sie mit einem Arzt sprechen, damit er Sie auf gesundheitliche Probleme untersuchen und Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen kann.

Warum wird der Schlaf so stark von der Temperatur beeinflusst?

Nicht nur Schwitzen kann Ihren Schlaf stören. Auch wenn Ihr Körper nachts zu warm wird, kann das Ihren Schlaf negativ beeinflussen.

Ihre Körperkerntemperatur steigt und fällt natürlicher Weise innerhalb eines Zyklus von 24 Stunden als Teil Ihres zirkadianen Rhythmus. In den Stunden vor dem Einschlafen sinkt Ihre Körpertemperatur, da das schlaffördernde Hormon Melatonin freigesetzt wird. Die Körpertemperatur bleibt konstant niedrig und erreicht ihren niedrigsten Wert um etwa 4 Uhr morgens (die genaue Zeit hängt von Ihrem Chronotyp ab). Schließlich steigt sie morgens dann langsam wieder an.

Insgesamt ist unser Körper nachts um 0,5 bis 1 °C kühler als tagsüber, was eine Methode des Körpers ist, beim Schlafen Energie zu sparen. Zu heiße Temperaturen können also das Einschlafen stören oder Sie sogar nachts wecken.

Deshalb kann Ihnen eine warme Dusche oder ein warmes Bad vor dem Schlafengehen beim Einschlafen helfen. Warmes Wasser erhöht die Durchblutung der Handflächen und Fußsohlen, was dazu beitragen kann, dass Ihre Körperwärme schneller entweicht und Ihre Körperkerntemperatur schneller sinkt.

Und das ist auch der Grund, warum es so wichtig ist, Ihr Schlafzimmer kühl zu halten. Wenn es in Ihrem Schlafzimmer zu warm ist, kann sich Ihr Körper nicht ausreichend abkühlen, was zu suboptimalem Schlaf führt.

Wärme kann sogar die Struktur unseres Schlafs verändern. Der Deltaschlaf, auch als Tiefschlaf bekannt, und der REM-Schlaf, die Schlafphase, in der Sie träumen, können dadurch verkürzt werden.

Die Forschung zeigt auch, dass die Schweißrate während des Tiefschlafs höher ist als in anderen Schlafphasen. Während der REM-Phase hingegen sinkt die Schweißrate Ihres Körpers und das Schwitzen wird sogar gehemmt, wodurch Sie viel empfindlicher auf Hitze reagieren, weil Ihr Körper seine Temperatur nicht mehr so gut regulieren kann.

Besser schlafen mit RISE

Schwitzen im Schlaf kann durch eine zu warme Schlafumgebung oder durch Dinge wie Stress, Alkohol oder die Wechseljahre verursacht werden. Nachtschweiß kann auch ein Anzeichen für ein gesundheitliches Problem sein, daher sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn Sie nachts häufig schwitzen.

RISE kann Ihnen helfen, sich jeden Tag gut zu fühlen, auch wenn Sie nachts schwitzen. Die App hilft Ihnen dabei, Ihre Schlafschuld abzubauen und sich auf Ihren zirkadianen Rhythmus einzustellen, so dass Sie jeden Tag mehr Energie zur Verfügung haben.

Häufig gestellte Fragen

Ist es normal, im Schlaf viel zu schwitzen?

Bis zu einem gewissen Grad ist es normal, nachts zu schwitzen, besonders dann, wenn Ihr Schlafzimmer relativ warm ist. Wenn Sie aber unter Nachtschweiß leiden, der Ihre Laken durchnässt, sollten Sie dies abklären lassen, da es eine zugrunde liegende Ursache geben könnte oder Ihr Schlaf möglicherweise durch das Schwitzen gestört wird.

Wann sollte ich mir über mein nächtliches Schwitzen Sorgen machen?

Wenn Sie zusätzlich Symptome wie unerklärlichen Gewichtsverlust, Husten oder hohes Fieber und Schüttelfrost verspüren, gibt es Grund zur Sorge. Wenn Sie oft schweißgebadet aufwachen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Grundursache des Problems zu klären und die Störung Ihres Schlafs zu reduzieren.

Warum schwitze ich im Schlaf trotz niedriger Raumtemperatur?

Wenn Sie in einem kalten Raum schlafen und nachts dennoch schwitzen, könnten Alkohol, Stress, Angst, die Wechseljahre, Schwangerschaft, bestimmte Medikamente oder bestimmte Erkrankungen die Ursache für Ihren Nachtschweiß sein.

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